Es gibt manchmal so von der Oma geerbte Massivholzmöbel, die schon bessere Tage gesehen haben, die man aber nicht entsorgen mag, weil sie dafür auch zu schade sind. Man stellt sie dann in den Partykel
Mehr…ler, in die Garage oder eben in die Werkstatt, sofern man eine eigene besitzt. Dieses Möbelstück macht allerdings schon am Anfang seines Lebenszyklus einen solchen Eindruck. Man möchte meinen, es sei in irgendeiner pakistanischen oder indischen Hinterhoftischlerei zusammengezimmert worden, wo Millimeterabgaben auf dem Konstruktionsplan nicht als verbindlich angesehen werden. Da die Griffe vom Kunden selbst zu montieren sind, kann das dann zu bösen Überraschungen führen. In meinem Fall, waren die Schrauben für eine Schublade und für die Tür zu kurz um die Griffe zu montieren. Dies war nicht der Fall, weil die Schrauben als solches zu kurz waren (sie waren alle gleich lang), sondern weil das Holz in unterschiedlicher Dicke ausgeführt war. So passten die Schrauben an den einen Stellen, aber an anderen Stellen nicht. Die erste unangenehme Überraschung erlebt ich allerdings, gleich nach dem der Lieferservice sich mit der freundlicherweise entfernten Verpackung verabschiedet hatte. Als ich daranging, die Styroporreste vom Möbelstück abzufegen, muss ich feststellen, dass diese hartnäckigen Widerstand leisteten. Offensichtlich wurde das möbelstück eingetütet, als der Firnis noch nicht vollständig abgetrocknet war. So war ein Teil des Styropors mit der Oberfläche verschmolzen. Es fanden sich hier und da auch noch andere optisch störende Verklebungen an den Möbelstück. Wenn man sich für dieses Highboard entscheidet, sollte man also nicht allzu pingelig sein oder von vornherein ein gutes Stück für die Werkstatt suchen. Man sollte sich von vornherein im Klaren sein was man will. Zum einen ist der aufgerufene Preis für ein massives Möbelstück aus Sheeshamholz einfach unschlagbar. Zum anderen sollte man dann aber auch mit diesem speziellen unfreiwilligen Chabby-Style leben können. Nach relativ zähen Verhandlungen mit dem Kundenservice wurden mir schließlich 25% des Kaufpreises erlassen und ich habe das Möbelstück behalten, da ich es dringend brauchte und nicht noch einmal fünf Wochen warten wollte.