Wohnen wie...

Klein, aber fein und so was von oho – so lässt sich Stefans Zwei-Zimmer-Altbauwohnung beschreiben. Stück für Stück hat er die knapp fünfzig Quadratmeter zu einem wahren Wohnerlebnis werden lassen. In den vergangenen Jahren hat der 36-jährige Architekt die Jugendstil-Altbauwohnung von 1905 fast komplett in Eigenleistung saniert. Ein heller Holzboden in Kombination mit den weißen Fenstern und dunkel gestrichenen Wänden unter den hohen, weißen Decken sorgt für eine sehr gediegene, stilvolle Atmosphäre. 

Seinen Stil bezeichnet Stefan als geradlinig, klar und monochrom. Der Architekt lebt und arbeitet in seiner Wahlheimat Hamburg. Er liebt es, zuhause auch beim Interieur selbst Hand anzulegen. Auf seinem Instagram-Account @apartment_s6 postet er seine Erfahrungen und Erfolgserlebnisse oder wünscht einfach mal nur einen schönen Abend.

Vor Beginn der Sanierung erarbeitete er zunächst das Konzept für die Einrichtung. Ihm war klar, dass er sich zunächst Gedanken darüber machen musste, wie es gelingen würde, den sehr begrenzten Raum optimal zu nutzen. Seine Planung hat sich ausgezahlt: Die Wohnung wirkt jetzt optisch deutlich größer als sie eigentlich ist – und das trotz der dunklen Wände.

An die dunkle Farbgebung hat er sich langsam herangetastet. Aktuell sind nur noch die Küche und das enge Badezimmer in Weiß gehalten. Alle anderen Räume hat er nach und nach immer dunkler gestrichen: So unterstützt die graue Wand hinter dem dunkelgrauen Ecksofa aus Webstoff im Wohnzimmer die edle Note des Raums. Eine prominent platzierte Uhr tut ihr Übriges. Im Schlafzimmer unterstreicht eine dunkelgrüne Decke auf dem Bett die dunkelgrün gestrichenen hohen Wände.

„Ich achte auch darauf, dass alle Räume gestalterisch miteinander sprechen, so fließen die Räume gut ineinander und sind harmonisch aufeinander abgestimmt“, betont Stefan. In der dunklen Jahreszeit sorgt bei ihm das weiche Licht von Kerzen und Lampen in allen Räumen für Behaglichkeit.

Decken, die locker, nicht allzu akkurat über die Möbel geworfen wurden, in durchdachtem Zusammenspiel oder Kontrast zur Wandfarbe, kuschelige Kissen und ein flockiger Teppich tragen zu einer behaglichen Atmosphäre bei.

„Eine Wohnung muss wachsen, sie ist nicht von heute auf morgen fertig, sondern immer im Wandel.“ Davon ist Stefan, der Wahlhamburger, überzeugt. Er überlegt sich jedes Mal aufs Neue sehr genau, welche Möbelstücke er sich zulegt, welche am besten zu ihm und seinem Wohnungsstil passen. Er hat sich dafür entschieden, die Möbel generell in Grau-Weiß zu halten. Der Vorteil: Bei allen anderen Einrichtungsgegenständen kann er mit allen anderen Farben spielen, schnell eine optische Veränderung durch die Accessoires bewirken.

So harmonieren die roten Kissen auf dem Bett farblich mit dem modernen Gemälde darüber. Die meisten seiner modernen Kunstwerke lehnen nur an der Wand, so dass er sie einfach umdekorieren kann. Auch die dunklen, halbhohen Schränke im Flur stehen auf Rollen und können leicht umarrangiert werden. Am liebsten sitzt der Hobbykoch und Hobbybäcker auf dem Sitzkissen der kleinen Holzbank in der Küche. Unter der wie eine Art Zettel-Mobilé wirkenden Küchenlampe lässt es sich gut essen oder weitere Interior-Ideen ausdenken. Die Bank dient zugleich als Unterschrank. Dort, vor dem weißen, modernen Esstisch, verbringt er gern viel Zeit – allein, oder auch mal mit Freunden. Seine Wohnung ist ein echt kreatives Wohnerlebnis.